Unsere Hawaiiband heißt POLINAHE - das bedeutet: "sweet and mellow music" - und besteht aus Jimmy Miranda mit der Ukulele, John Torio am Bass und Olaf Eckhoff mit der Gitarre. Jimmy kommt aus Big Island, Hawaii, lebt in Osaka und ist Lehrer an einer Oberschule. John ist Japaner, Manager, hat lange in Hawaii gelebt. Seine Frau Miwako ist Hulalehrerin. Miwako, John und ich fuhren am Samstag nach Kamaishi, Jimmy ist direkt von Osaka nach Hanamaki geflogen. Am Samstag haben wir in Kamaishi im Kamaishi Hoikuen gespielt und Miwako hat dazu Hula getanzt. Dem Publikum, darunter auch der Lokalpolitiker Herr Goda, hat unsere Musik und der Hulatanz von Miwako sichtlich Spass gemacht, und viele der Zuhörer haben sich nach dem Konzert bei uns herzlich bedankt; man konnte wirklich spüren, dass die Abwechslung gut getan hat.
In Kamaishi waren wir bei Frau Inoue zu Gast, und wir haben einen sehr netten Abend mit dem Ehepaar Goda bei von Frau Inoue zubereiteten japanischen Speisen verbracht. Am nächsten Morgen auf der Fahrt nach Miyako konnten sich Jimmy, John und Miwako ein eigenes Bild von der Verwüstung durch den Tsunami machen. Wir haben einen kurzen Stopp bei der ASIA SYMPHONY gemacht, dem 6000-Tonnen-Frachter, der immer noch auf dem Kai auf dem Trockenen lag. Die Bilder von diesem Frachter, der sich mit der Nase durch die Kaimauer gebohrt hat und kurz vor einem Haus stehen geblieben ist, gingen ja um die Welt. Gerade letzte Woche las ich in der Japan Times (Foto: JT online), dass sie das Schiff nun endlich wieder ins Meer gehoben haben.
Obwohl im Vergleich zu meiner Reise Anfang Mai die Aufräumarbeiten des "Gareki" sehr weit vorangeschritten sind (es stinkt auch nicht mehr!), ist es traurig zu sehen, dass dort, wo früher Menschen wohnten jetzt nur freie unbewohnte Fläche ist - eine Wüstenlandschaft der ganz anderen Art.
In der Miyako-Kirche, in der alle Sitzplätze besetzt waren, gaben wir unser zweites Konzert. Wieder waren die Zuhörer/-schauer sichtlich gerührt und begeistert von unserer Musik. Das steht auch im Bericht der Lokalzeitung, der von unserer Veranstaltung berichtet.
Nach dem Konzert ging es mit dem Mietwagen voll Gepäck und Instrumenten nach Morioka, und von dort mit dem Shinkansen nach Tokyo zurück. Es war eine anstrengende, aber durchaus lohnende Reise. Wir wollten mit unserer Musik ein wenig hawaiianischen Sonnenschein und Unbekümmertheit in den Alltag der Bewohner dort bringen.
In Miyako, vor der Miyako-Kirche, entstand auch das Foto von dem neuen Kindergartenbus für den Hikari Yochien mit Pfarrer Moriwake. Der Kindergartenbus wurde von den Spendengeldern aus Bremen finanziert, um den alten Kindergartenbus, der beim Tsunami auf dem Gelände der Kirche stand und völlig überflutet und unbrauchbar war, zu ersetzen.
Aloha,
Olaf
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